JHV 2024 – Feuerwehr Drage

Geschrieben von Datum: 8. Februar 2024Kategorien: Aktuelles, Allgemein

Drage, lw.: Im vergangenen Jahr konnte das Kommando der Feuerwehr Drage das Mehrzweckboot in Lauenburg in den Augenschein nehmen. Die Wehr wartet seit nunmehr über 15 Jahre auf den Ersatz des stationierten Feuerwehrbootes mit dem Baujahr 1962, das längst nicht mehr den gestellten Aufgaben und Gewässerverhältnissen entspricht. Alle zuständigen Gremien hatten zuvor grünes Licht für eine Neubeschaffung gegeben. So wird nun ein „Schwesterboot“ des Lauenburger Bootes in Drage Einzug halten. Liefertermin ist voraussichtlich August 2024. Das konnte Ortsbrandmeister Benjamin Storbeck auf der nun abgehaltenen Jahreshauptversammlung seinen Kameraden verkünden.

Weniger enthusiastisch zeigten sich die Kameradinnen und Kameraden um Storbeck dann allerdings bei den Grußworten der Gäste. Speziell Bürgermeister Dirk Müggeburg rang sichtlich nach Worten, als es um den Neubau des Gerätehauses ging. Bereits seit einigen Jahren ist die Feuerwehr Drage, laut Feuerwehrbedarfsplan, eigentlich mit dem Bau eines neuen Domizils für die Wehr dran. Das jetzige Gebäude ist aus dem Jahre 1968 und entspricht nicht mehr den heutigen Standards. Die Gemeinde stellt üblicherweise das Grundstück für den Bau, den dann die Samtgemeinde übernimmt. Noch auf der letzten Jahreshauptversammlung 2023 beteuerte Müggeburg ein Grundstück unproblematisch und zügig zu erwerben, sobald feststünde wo der neue Standort sein sollte. Daraufhin stellte die Wehr eine Auswahl von drei Grundstücken, teils von eigenen, verkaufswilligen Feuerwehrkammeraden, der Gemeinde vor. Grundlegend passiert ist seitens der Gemeinde jedoch bis heute fast nichts. Und so sitzen die Drager Brandschützer immer noch ohne Grundstück da. Eine schlüssige Erklärung konnte Bürgermeister Müggeburg auf der Versammlung hierzu nicht geben. Offenbar als letzten Anker verwies Müggeburg nun darauf, wegen knapper Finanzmittel von seiner Vorgesetzten, der Samtgemeindebürgermeisterin zur Zurückhaltung bezüglich des Kaufs angehalten worden zu lassen. Was Kathrin Bockey, ebenfalls als Gast anwesend, sofort entschieden zurückwies. Bockey hatte allerdings bereits 2022 den Feuerwehren Drage und Drehhausen/Elbstorf den Vorschlag unterbreitet, ein gemeinsames Gerätehaus für beide Wehren in Drennhausen zu bauen. Eine Mitgliederabstimmung beider Wehren entschied jedoch dagegen.

Inzwischen ist auch das über 20 Jahre alte Fahrzeug der Wehr laut Plan Ersatzpflichtig. Kann aber nicht beschafft werden, da aktuelle Fahrzeuge nicht in das alte Gerätehaus passen.

In seinem Bericht konnte Ortsbrandmeister Storbeck von allerlei Aktivitäten berichten. Der Dienstplan der Wehr war sichtlich voll. Auch das Lampionfest war wieder ein Erfolg. Die Zuschauerzahlen haben sich, so Storbeck, wieder auf Normalniveau eingependelt. Um die 3000 zahlende Besucher waren es im letzten Jahr. Für die 36 aktiven Kameraden und Kameradinnen zwar ein anstrengendes Festwochenende, jedoch als gut eingespieltes Team sitzt jeder Handschlag. Immer dabei: Die 11 Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr. Die Kinderfeuerwehr, als älteste im Landkreis Harburg, zählt 28 Kinder.

Gefordert wurde die Wehr auch bei Einsätzen. Im abgelaufenen Jahr waren dies hauptsächlich technische Hilfeleistungen. Insgesamt 10 der 13 Einsätze waren technische Hilfeleistungen. Zwei Brandeinsätze und ein Brandsicherheitswachdienst  wurden ebenso abgearbeitet.

 

In seinen Ausführungen berichtet Storbeck von dem Vorhaben der Politik den erst 2018 erstellten Feuerwehrbedarfsplan durch einen neuen – nun von einem externen Dienstleister ausgearbeiteten, oder von diesem fortgeführten – Plan zu ersetzen. Storbeck begrüßt diese Entscheidung, die ursprünglich Samtgemeindebürgermeisterin Kathrin Bockey ins Rollen gebracht hatte. Storbeck erläutert, dass der – 2021 nochmals fortgeführte – Plan seinerzeit durch fachkundiges Personal der Feuerwehr mit der nötigen Expertise erstellt wurde. Gemeinsam hatte man sich, nach gründlichem Studium, seitens Politik und Feuerwehr auf diesen Feuerwehrbedarfsplan geeinigt. Die vergangenen Jahre haben allerdings gezeigt, dass dieser Plan nicht die stabile Glaubwürdigkeit gegenüber der Politik besitzt, die er ihr eigentlich schuldet.

Mahnend wendet sich Storbeck zum Schluss allerdings an die Politik: Storbeck setzt voraus, dass der neue Plan nicht zum Ziel hat Feuerwehren aus der Samtgemeinde zu streichen. Auch mit dem neuen Plan muss es zehn Feuerwehrstandorte in der Samtgemeinde geben.

Auch Kathrin Bockey berichtet in ihren Grußworten von den Problemen durch den seitens der Feuerwehr aufgestellten Plan und strebt daher die Neufassung an um, so Bockey, die Argumentationskette seitens der Politik erheblich auszudünnen.  Allerdings möchte Bockey die Neuaufnahme von Schulden minimieren. Schon jetzt trägt die Samtgemeinde eine Schuldenlast von 12 Millionen Euro.

Beförderungen gab es dann von Gemeindebrandmeister Bernd Block für Peter Matthies (1. Hauptfeuerwehrmann) und Edris Held (Oberfeuerwehrmann). Clara Weselmann und Leanie Helms wurden nach erfolgreich absolvierter Truppmannausbildung zur Feuerwehrfrau ernannt. Für David Gaidarnoff hatte Block eine Ehrung für 25 Jahre aktiven Feuerwehr Dienst im Gepäck.