Zu der 149. Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schwinde/Stove begrüßte Ortsbrandmeister Florian Wedemann alle Anwesenden und eröffnete die Versammlung mit seinem Tätigkeitsbericht.
Er berichtet von einer konstanten Mitgliederzahl und 25 abgearbeitete Einsätze, sowie insgesamt fast 5200 geleistete Stunden im Ehrenamt der Kameraden. Wedemann hebt das Engagement einiger seiner Kameraden hervor, da sie die Feuerwehr Schwinde/Stove personell vertreten auf Gemeinde- und Kreisebene, wie z.B. als Ausbilder, Aufsicht in der Atemschutzstrecke, in der Kreisbereitschaft, als Schiedsrichter für die Leistungsvergleiche und einiges mehr.
Kritisch sieht Florian Wedemann die Umstellung auf die Modulare Grundlagenausbildung. Dabei betont er, dass die Ausbilder auf Kreis- und Gemeindeebene sehr gute Arbeit leisten, jedoch gerade die kleineren Gemeinden im ländlichen Raum nicht die Möglichkeit haben, die der praktischen Ausbildung am NLBK gleichkommt. Da auch viele Module online gehalten werden, fehlt letztendlich auch der persönliche Austausch, der den Zusammenhalt und die Kameradschaft fördert.
Ein weiteres skeptisches Thema folgt bzgl. der anstehenden Berücksichtigung hinsichtlich des seit Mitte 2021 aus dem Bestand des Bundes rausgelöste LF 16-TS. Dieses ist seitdem als Samtgemeindefahrzeug im Dienst. Statisch gesehen müsste die Wiederbeschaffung für Schwinde/Stove im August dieses Jahres anstehen. Da dieses nicht eintreten wird, heißt es weiter Daumen drücken.
Für die Ersatzbeschaffung des mittlerweile fast historischen TSF-W wurde in mühevoller Arbeit ein Leistungsverzeichnis erstellt. Nun liegt es in den Händen der Samtgemeinde, die Beschaffung umzusetzen.
Mit einem Themenumschwung wies Ortsbrandmeister Wedemann auf den großartigen Social Media Auftritt seiner Feuerwehr hin, denn Dennis Linke eigenverantwortlich betreut. Ein wöchentliches Highlight ist der „Release-Mittwoch“, bei dem auf lustige Weise Klischees bedient und auch über die Schwinder Feuerwehr informiert wird. Mittlerweile hat der Account ca. 3500 Follower und einige Clips wurden 1 Million mal angeschaut.
Weiter berichtete Wedemann stolz über die Wettbewerbsgruppe, die im letzten Jahr nach dem Gemeindesieg in Oldershausen durchgestartet ist und sich sehr motiviert bis zum Regionalentscheid in Beverstedt durchgesetzt hat.
Abschließend gab Florian Wedemann einen Ausblick auf das Jahr 2024. Es steht das 150-jährige Jubiläum der Feuerwehr an, sowie das 10-jährige Jubiläum der Kinderfeuerwehr.
Für eine Ehrung der besonderen Art übergab er dann an seinen Stellvertreter Christoph Meinke. Dieser hielt eine Laudatio für den „Feuerwehrmann des Jahres 2023“ in Schwinde/Stove. Christoph Otte erhielt die Ehre, da er im vergangenen Jahr neben seiner Tätigkeit als Gerätewart, Betreuer der Kinderfeuerwehr, Gruppenführer der Wettbewerbsgruppe überdurchschnittlich beteiligt war in der Arbeitsgruppe für das neue Fahrzeug, den Umbau des neuen Anhängers der Jugendfeuerwehr, als Akteur bei den Social Media Clips, bei der Umsetzung der Tag der offenen Tür und noch so vieles mehr. Ein großes Pensum, dass durch Christoph Otte wie selbstverständlich geleistet wurde und dafür gebührend Applaus bekam.
Christoph Otte machte im Anschluss direkt unaufgeregt mit seinem Tätigkeitsbericht für die Wettbewerbsgruppe weiter, obwohl 2023 ein besonderes Jahr für die Wettbewerbsgruppe gewesen ist, wie der Ortsbrandmeister bereits eingehend berichtete. Alle Beteiligten hatten eine hohe Motivation und haben einen großen Zeitaufwand betrieben, bis hin, dass in der Woche vor dem Regionalentscheid extra jemand aus seinem Team sich den Platz in Beverstedt angeschaut hat, um die Gruppe bestmöglich vorzubereiten. Dieses sollte sich dann am 17.09.2023 auszahlen. Nach nur 15-tägiger fast täglicher Vorbereitungen, inklusive des Übens und Fertigen von Material für ein bis dahin völlig neues Modul. Der 3. Platz von 69 Gruppen durfte abends mit in die Elbmarsch fahren und somit auch die Qualifikation für den Landesentscheid in Duderstadt im September 2024.
Vor den Grußworten der Gäste durfte Samtgemeindebrandmeister Bernd Block die Wahlen zum Ortsbrandmeister und Ortsbrandmeister Vertreter durchführen. Wedemann und Meinke wurden zur Wiederwahl vorgeschlagen und in der anschließenden geheimen Wahl auch bestätigt, sodass sie die Wehrführung für weitere 6 Jahre innehaben.
Weiter durfte Block den Kameraden Marvin Reich zum Hauptfeuerwehrmann befördern.
Bernd Block teilt in seinen Grußworten mit, dass er sich über die Wiederwahl der Wehrführung sehr freut, da es mit beiden eine gute Zusammenarbeit gibt.
Auch Samtgemeindebürgermeisterin Kathrin Bockey gratuliert Wedemann und Meinke zur Wiederwahl, da beide mit der Kontinuität und ihrem Tatendrang eine optimale Paarung bilden. Sie bedankt sich für die Vorarbeit der Feuerwehr Schwinde/Stove hinsichtlich der Beschaffung des neuen Fahrzeuges und spricht auch den momentanen Kritikpunkt Feuerwehrbedarfsplan an. Bockey macht nochmal Werbung für die objektive Begleitung von externen Anbietern.
Für die Gemeinde Drage überbringt Ratsherr Jörn Stoffregen Grüße und bedankt sich im Namen der Verwaltung für die geleistete Arbeit. Stoffregen bedankt sich auch bei den zahlreich anwesenden Alterskameraden, da diese die Basis für den jetzigen Stand der Feuerwehr geschaffen habe.
Jörn Stoffregen übergibt anschließend als Privatperson und Geschäftsmann eine Spende in Höhe von 1500 Euro an Ortsbrandmeister Wedemann.
Sven Wolkau, Abschnittsleiter Heide, rundet die Grußworte ab und bedankt sich für die gute Vernetzung auf Gemeinde- und Kreisebene bzgl. Der Tätigkeiten im Bereich Aus- und Fortbildung, sowie die stetige Teilnahme an den B3-Übungen. Auch er sieht die Umstellung auf die Modulare Grundlagenausbildung kritisch. Das Land wisse, dass sich die Feuerwehren schnell auf Änderungen einstellen können. Das gehört zur Feuerwehr dazu, ob das jedoch in diesem Fall richtig ist, bezweifelt er. Es wird vorausgesetzt, dass die Kameraden schnelles Internet, einen Laptop mit Kamera und einiges mehr privat haben, um an den Modulen teilzunehmen. Auch Wolkau kritisiert, wie Wedemann, den fehlenden persönlichen Austausch, durch die Online Lehrgänge und Module und hält dieses nicht für zielführend.
Er schließt seine Rede mit dem Motto 2024 des Landesfeuerwehrverbandes „Feuerwehr-Ehrensache“!