Informationen zum Hochwasser

Update 31.12.23:

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

eine dringende Bitte: Bitte sehen sie davon ab Oberflächenwasser, Wasser aus Keller oder Gräben oder sonstigen Quellen in die Kanalisation zu pumpen. Gerade im Bereich der Gemeinde Marschacht und Tespe sind die Anlagen und Pumpen bereits an ihren Leistungsgrenzen. Es kann zu Ausfällen von Pumpen und Anlagen kommen, die nicht schnell kompensiert werden können. Die Folge: Es kommt zu einem Rückstau im Kanalisationssystem und Abwasser aus der Kanalisation kann (vielleicht auch bei ihnen) in die Hausanschlüsse zurückdrücken. Bitte bedenken sie auch, dass eine derartige Einleitung in die Kanalisation unzulässig ist und eine Ordnungswidrigkeit darstellen kann kann.

Weitergehende Informationen zum aktuellen Hochwasser und seinen Begleiterscheinungen finden sie auf https://feuerwehr-elbmarsch.de/informationen-zum-hochwasser/

STAND: 29.12.23

Bitte beachten Sie auch die bekannten WarnAPPs wie BIWAPP, KatWARN oder NINA, sowie Radio und TV zur aktuellen Lage. Ebenso die Hinweise in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram. Weiterhin finden Sie am Ende dieses Textes Tipps zu „Qualmwasser“, Wasser in ihrem Keller und weitere Tipps was Sie persönlich tun können.

Aktuelle Informationen für die Bevölkerung finden Sie unter anderem hier.

Bedeutung von Sirenensignalen:

• Auf- und Abschwellender Ton für 1 Minute = Radio/TV einschalten; Auf Durchsagen achten
• Dauerton für 1 Minute: ENTWARNUNG
• 3 Sirenensignale innerhalb 1 Minute = Feuerwehreinsatz

Internetseiten mit aktuellen Informationen:

• Artlenburger Deichverband unter http://www.artlenburger-deichverband.de/
• Informationen zu Pegelständen https://www.hochwasserzentralen.de
• Landkreis Harburg – https://www.landkreis-harburg.de
• Samtgemeinde Elbmarsch – https://www.samtgemeinde-elbmarsch.de

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Elbmarsch,

Hochwasser in fast ganz Niedersachsen beschäftigt seit Tagen Einwohner und Rettungskräfte vieler Ortschaften. Auch aus dem Landkreis Harburg eilten bereits Feuerwehreinheiten den Menschen im Nachbarlandkreis zur Hilfe.
Wir, in der Samtgemeinde Elbmarsch, sind zum Glück verschont geblieben. Und aktuelle Prognosen lassen hoffen, dass es auch dabei bleibt. Vereinzelt überspülen zwar Strassen und der ein oder andere Keller läuft voll, aber trotz unmittelbarer Nähe zur Elbe, müssen wir nicht mit einer Katastrophe rechnen.

Dennoch erwarten wir in den nächsten Tagen ansteigende Pegel an der Elbe. Dauerregen und Schneeschmelze haben die vielen Flüsse und Zuläufe der Elbe ansteigen lassen und laufen letztlich in den Strom der Elbe zusammen, was nicht nur im Bereich der Elbmarsch zu einem Hochwasser führen wird.

Grund zur Sorge besteht jedoch derzeit NICHT!

Wir möchten Sie hier über den aktuellen Stand der Dinge und auftretende Begleiterscheinungen, sowie einige Verhaltensregeln informieren. Sie finden hier weiterführende Links zu relevanten Informationen, nicht nur zum aktuellen Hochwasser in Niedersachsen.

Der Landkreis Harburg informiert (Stand: 29.12.23):

Die Pegelstände der Flüsse im Landkreis Harburg sind aktuell hoch. Die Lage ist aber, gerade im Vergleich zu den Hochwassergebieten in Niedersachsen, aktuell nicht bedrohlich. Das gilt auch für die Elbe. Allerdings baut sich aus Richtung Dresden derzeit ein Elbhochwasser auf, das auch im Landkreis Harburg die Pegelstände weiter ansteigen lassen wird. Nach Einschätzung der Deichverbände gibt es derzeit aber keine Hinweise, dass an der Elbe im Landkreis Harburg kritische Wasserstände erreicht werden. Die Lage kann sich allerdings jederzeit verändern. Die Kreisverwaltung und die Deichverbände beobachten die Situation ständig, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen zu können.

Bereits für diesen Sonnabendnachmittag, 30. Dezember, wird die Alarmstufe 1 am Pegel Dömitz erwartet. Das beinhaltet tagsüber regelmäßige Kontrollen aller Deiche, aber noch keine weiteren Maßnahmen oder dauerhafte Deichwachen. Der Elbe-Höchststand wird derzeit für Mittwoch, 3. Januar, erwartet und kann mehrere Tage andauern. Das Wasser steht dann an vielen Stellen direkt am Deich.

Für nächste Woche ist zudem mit Qualmwasser in tieferliegenden Bereichen auf der Landseite der Deiche zu rechnen. Dabei handelt es sich um hochgedrücktes Grundwasser. In den Deichseitengräben steht das Wasser und darf auf keinen Fall von Anwohnern abgepumpt werden. In der Binnenmarsch sind die Schöpfwerke und Pumpen seit mehreren Tagen in Betrieb und laufen vorschriftsmäßig.

Um den Hochwasserschutz nicht zu gefährden, bitten die Deichverbände und die Kreisverwaltung darum, die vom Regen aufgeweichten Deiche derzeit auf keinen Fall zu betreten oder gar zu befahren, um die für die Festigkeit der Deiche wichtige Grasnarbe zu schützen. Um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen, sollte man auf keinen Fall an die Hochwasser- und Flussbereiche herantreten.

Erklärungen, Tipps und Verhaltensempfehlungen:

Was ist eigentlich Qualmwasser?

Qualmwasser beobachtet man bei steigenden Pegeln auf der Innenseite eines Deiches. Dabei handelt es sich zum einen um Grundwasser und zum anderen um Hochwasser das unterhalb des Deiches hindurchdrückt. Qualmwasser stellt zunächst einmal keine Gefahr dar. Qualmwasserstellen werden durch Einsatzkräfte meinst abgedeckt oder mit Sandsäcken eingekreist und in der Folge genau beobachtet. Zur Abfuhr des durchgesickertem Wassers dienen die am Deich gelegenen Gräben. Bitte sehen Sie davon ab, diese Gräben selbstständig anzupumpen, wenn diese vielleicht bereits überlaufen! Der hohe Wasserstand im Graben sorgt für einen gewissen Gegendruck zum Qualmwasser und verlangsamt die Fließgeschwindigkeit. Damit wird ein ausspülen der unterirdischen Gänge ebenso verlangsamt. Durch das senken des Wasserspiegels wird jedoch die Fließgeschwindigkeit und damit die Ausspülungen erhöht.

Mein Keller läuft voll, was tun?

Wer nicht gerade einen Pool im Untergeschoß plant, wird im Keller eindringendes Wasser nicht unbedingt begrüßen. Hier ein paar Punkte zu diesem Thema:

• Die Feuerwehr kann erst ab einer bestimmten Wassertiefe abpumpen, da unsere Pumpen eine Wassertiefe von ca. 10cm benötigen.
• Versorgungsleitungen, wie Strom und Gas enden zumeist im Keller. Betreten Sie ihren Keller nur wenn es unbedingt sein muss. Es besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Stromschlags!
• Es ist nicht immer ratsam einen Keller auszupumpen! Gerade wenn Wasser durch das Mauerwerk eindringt, ist der Grundwasserspiegel auf ihrem Anwesen bereits enorm gestiegen. Das Grundwasser übt nun einen enormen Druck von außen auf ihr Mauerwerk aus. Das Wasser in ihrem Keller bietet den Gegendruck hierzu. Wird das Wasser abgepumpt, entfällt dieser Gegendruck und ihr Mauerwerk läuft Gefahr von außen eingedrückt zu werden.
• Sollten Sie eigene Pumpen einsetzen, verwenden Sie NUR Geräte in einwandfreien Zustand! Strom und Wasser vertragen sich nicht! Haben Sie Zweifel, ersetzen Sie die Pumpe lieber.